Lausitzer Kinder erwandern Spenden für Afrika

6. „WasserMarsch“ Spendenlauf in Raddusch

Kinder und Jugendliche vor der Sport- und Kulturscheune in Raddusch - Startpunkt des diesjährigen 24-h-Laufes „WasserMarsch“. Quelle: Fred Hocker

Um den Aufbau einer Schule im Tschad zu unterstützen, sammelten Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL) vom 9.-10. September Gelder für die Region Milakar. 68 Kinder und Jugendliche nahmen an dem von Sozialarbeitern und Mitarbeitern der Jugendförderung des Jugendamtes OSL initiierten Spendenlauf „WasserMarsch“ teil. Mit einem beachtlichen Ergebnis: Auf insgesamt 1.732 zurückgelegten Kilometern konnten Spenden in Höhe von 3.556,10 Euro gesammelt werden.

 

Jeder Kilometer zählt. Deshalb gingen die Kinder und Jugendlichen auch nachts auf Wanderschaft. Quelle: ASB Freizeithaus Vetschau/ Birgit Huhn

Dem Wetter zum Trotz

Doch bis dahin war es - im wahrsten Sinne des Wortes - ein weiter Weg. Für zehn kleine Gruppen ging es ganze 24 Stunden durch Wald und Flur. Startpunkt war in diesem Jahr die Kulturscheune Raddusch, ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom ASB Freizeithaus Vetschau. Mit beeindruckender Motivation gingen die Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 und 16 Jahren am späten Freitagnachmittag des 9. Septembers an den Start. Auch Wind und Wetter konnten sie nicht von ihrer Mission abbringen.

„In diesem Jahr sind wir unter erschwerten Bedingungen gestartet“, berichtet Gruppenbetreuerin Birgit Huhn vom ASB Freizeithaus Vetschau. „Bereits am ersten Tag regnete es in Strömen, sodass wir am Abend umkehren und eine außerplanmäßige Pause im Jugendhaus einlegen mussten. Dem Wetter zum Trotz waren die Kinder allerdings nicht zu bremsen, sodass wir bereits in der Nacht zu einem erneuten Versuch aufbrachen.“

Den übrigen Wandertrupps erging es da ähnlich. Auf verschiedenen Routen, die sich jede Gruppe selbst aussuchen durfte, starteten sie u.a. für die Jugendhilfe Niederlausitz Calau, die Förderschule Lübbenau, den Kinder- und Jugendtreff Altdöbern, das Mehrgenerationenhaus Lauchhammer und den Schlupfwinkel Großräschen. Via WhatsApp-Gruppe blieben die jungen Teilnehmer untereinander in Kontakt.

Eine liebgewonnene Tradition

Vor nunmehr sechs Jahren wurde die Aktion „WasserMarsch“ in Zusammenarbeit mit dem Lauchhammeraner Simon Hocker ins Leben gerufen. Als hauptamtlicher Mitarbeiter des Christlichen Vereins Diguna e.V. begleitet er die Aufbauarbeiten an der Schule vor Ort. „Mit dem Spendenlauf sollen Jugendliche die Gelegenheit bekommen, den Alltag der Kinder im Tschad nachzuempfinden. Dort müssen vor allem die Mädchen während der Trockenzeit gut 20 km am Tag zurücklegen, um ihre Familien mit Wasser zu versorgen“, erklärt Birgit Huhn. Vor diesem Hintergrund sei der jährliche Spendenlauf deshalb inzwischen sowohl bei den Kindern als auch bei den Betreuern zur liebgewonnen Tradition geworden.

Dabei bringt jeder gelaufene Kilometer Geld ein. Gemeinsam mit ihren Sponsoren, die sich die Jugendlichen im Vorfeld selbst suchen, bestimmen sie vorab die Spendenhöhe. Mitmachen kann jeder, der möchte. Zur Freude aller Beteiligten kamen so in den vergangenen Jahren stolze 23.057,60 EUR für das Projekt zusammen. Auch SpreeGas beteiligte sich und unterstützte die Gruppe des ASB Freizeithauses in Vetschau. Mit im Gepäck hatten die Jugendlichen zudem Postkarten mit dem Aufruf zu spenden. Diese wurden unterwegs verteilt, sodass zusätzliche Hilfsgelder eingenommen werden konnten.

Birgit Huhn freut sich indes über noch etwas: „Viele der Kinder, die schon vor sechs Jahren mit dabei waren, sind es auch heute noch. Insgesamt haben bisher 469 Teilnehmer an dem Spendenlauf teilgenommen.“

Weitere Klassenräume und ein Tiefbrunnen fürs Dorf

Die Republik Tschad ist ein Binnenstaat in Zentralafrika. Die Alphabetisierungsrate beträgt 22,3 Prozent, die durchschnittliche Schulzeit 2,3 Jahre. Nur 51 Prozent der Einwohner haben einen Zugang zu Trinkwasser. Deshalb gilt das Land als eines der ärmsten der Welt. Von dem Erlös des „WasserMarsch“-Spendenlaufs konnten in dem kleinen Dorf, das etwa 100 km entfernt von Moundou entfernt liegt, bereits vier Klassenräume und ein Sanitärtrakt gebaut werden. Auch an Schulmaterialien wie Tafeln und Schulheften mangelt es den etwa 260 Kinder dank der Aktion nun nicht mehr. Jahr um Jahr kann die Schule auf diese Weise kontinuierlich erweitert werden. Das in diesem Jahr gesammelte Geld fließt in die Erweiterung der Klassenräume sowie einen Tiefbrunnen, dessen Errichtung für 2023 geplant ist.

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